Keine Küche der Welt kommt ohne Zwiebeln aus – und das hat seinen Grund! Jeder kennt den köstlichen Duft von in Öl angebratenen Zwiebeln und weiß, wie viel die Zwiebel als Zutat in einem Gericht ausmachen kann! Ich meine, was wäre ein gutes Curry oder ungarisches Gulasch ohne ihre Zwiebeln? Aber was hat die Zwiebel noch zu bieten außer einen unverzichtbaren Geschmack?
Zwiebeln langweilig? Von wegen!
Zwiebeln haben so viele unterschiedliche Facetten, ein langweiliges Gemüse sieht anders aus! Es gibt weiße Zwiebeln, gelbe oder auch rote. Manche Zwiebeln sind durch ihre geringe Schärfe gut geeignet als rohe Zutat in Salaten. Da könnt ihr gerne die roten und weißen Zwiebeln, sowie Schalotten oder auch Frühlingszwiebeln verwenden. Frühlingszwiebeln sind dabei am mildesten und machen durch ihr Grün auch optisch als Topping was her! Die klassische, gelbe Haushaltszwiebel entfaltet ihre tolles Aroma sehr gut in Öl angeschwitzt in warmen Gerichten.
An onion a day keeps the doctor away?
Wisst ihr, dass man – anders als bei Kartoffeln – bei Zwiebeln auch den grünen Keim gerne mitessen kann? Hier ist der Anteil bestimmter Mikronährstoffe sogar höher als in der Zwiebel selbst! Zu diesen Mikronährstoffen zählen zum Beispiel: Folsäure, Vitamin C, Zink, Kalium und Eisen. Im unterirdischen Teil der Zwiebel sind hingegen mehr Carotinoide und mehr Magnesium enthalten.
Beim Keimen leiden jedoch Aroma, Inhalt und Struktur der „Mutterzwiebel“: sie wird weich, fade und verbraucht einen Teil ihrer wertvollen Substanzen für den Keimvorgang. Also: die Grünen Triebe können gehackt und frisch verwertet werden, die Zwiebel aber besser nur noch verkochen.
Das sind die Tränen wert!
Das Besondere an der Zwiebel sind jedoch vor allem ihre wertvollen sekundären Pflanzeninhaltsstoffe, wie das Flavonoid Quercentin. Es steigert die Immunabwehr, wirkt entzündungshemmend und antibiotisch.
Die ebenfalls wertvollen Sulfide wirken ähnlich wie die Quercentine. Sie sind außerdem für das Aroma verantwortlich und senken zusätzlich den Blutdruck. Das bekannteste Sulfid in der Zwiebel ist das Alliin. Aus ihm bildet sich durch die sogenannte Tränenfaktorsynthase das Allicin, wenn die Pflanzenzellen verletzt werden.
Wann werden denn die Pflanzenzellen verletzt? Naja, wenn wir die Zwiebel schneiden natürlich! Das kennt jeder von uns: beim Zwiebeln scheiden brennen und tränen unsere Augen. Jetzt wissen wir also, dass das Allicin dafür verantwortlich ist! Im Prinzip stellt es eine einfache Abwehrreaktion der Zwiebel gegen Fressfeinde dar.
Kleines Zwiebel-Know-How
Besonders zu beachten bei der Zubereitung von Zwiebeln: Verwendet am besten ein dünnes und sehr scharfes Messer zum Schneiden. So haltet ihr den Zellschaden möglichst gering. Wenn ihr mit einem stumpfen Messer die Zwiebel zu sehr zerdrückt, werden eure Tränen nur so fließen. Hier besteht dann auch die Gefahr, dass die Zwiebeln bitter werden. Deshalb auf keinen Fall im Blitzhacker zerkleinern! Wenn euch die Zwiebel roh zu scharf ist, hilft es, sie in Öl anzubraten. Das mildert die Schärfe ab und der süßliche Geschmack der Zwiebel kommt besser zum Vorschein.
Zwiebeln können auch ganz einfach und günstig als Hausmittel dienen: Eine aufgeschnittene Zwiebel auf den Wespenstich legen, warme Zwiebelsäckchen auf schmerzende Ohren oder Gelenke und Zwiebelsirup gegen Halsweh.
Na, habt ihr die Zwiebel bisher eher unterschätzt? Wenn ihr noch mehr über die Zwiebel und ihre tollen Wirkstoffe erfahren wollt, dann schaut euch gerne mein neues YouTube-Video dazu an!
Also keine Scheu vor der Zwiebel! Probiert gerne direkt meinen saftigen glutenfreien Zwiebelkuchen. Er wartet schon darauf, von euch nachgebacken zu werden. 🙂