Wir alle mögen süß – von Geburt an. Schon unseren Vorfahren half es beim Überleben: Süß ist nicht giftig. Solange das die natürliche Süße in (Mutter)Milch, in Obst oder Getreide ist – warum nicht? Aber Zucker pur darf kein Grundnahrungsmittel sein. Das rechte Maß zu finden, fällt uns schwer – unseren Kindern erst recht. Ob es nur Gewohnheit ist, oder tatsächlich auch an bestimmten Darmbakterien liegt, ist noch nicht klar. Sicher ist: Wir müssen lernen, die Menge zu regulieren und unseren Kindern ein gewisses Maß beibringen. Mit ein paar Tricks kann das gelingen. Probiert es mal aus!
Zucker sparen – leicht gemacht
- Bei allen Teigen außer Biskuit und Baiser kann man bis zu einem Drittel Zucker weglassen.
- Gewürze wie Vanille, Zimt, Anis, Kardamom und Nelken helfen Zucker zu sparen: Sie lassen Speisen süßer schmecken – auch ohne oder nur mit wenig Zucker.
- Pürierte Trockenfrüchte wie Datteln und Rosinen oder frische Banane süßen Kuchen gesund. Im Rezept zusätzliche Flüssigkeit streichen bzw. Mehl erhöhen.
- Fein gehackte Trockenfrüchte sind ideal, um Kräuter- oder Früchtetees leicht zu süßen: Einfach mit aufbrühen.
- Gebäck weniger süßen und stattdessen mit etwas Puderzucker bestäuben.
- Säure verlangt nach mehr Süße – deshalb milde Obstsorten, wie Birne, Mango oder Melone, milde Joghurts und Essige verwenden, dafür weniger Zitrusfrüchte.
- Honig und Agavendicksaft süßen etwas stärker, enthalten aber viel Fruchtzucker.
Zuckerkonsum: Süß und gefährlich?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt nicht mehr als 10 Prozent, besser noch 5 Prozent der täglichen Energie in Form von Zucker zu konsumieren. Tatsächlich essen Wir in Deutschland doppelt bzw. viermal so viel. Aber ist Zucker wirklich so gefährlich? Der Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und Karies ist erwiesen, ebenfalls zwischen süßen Getränken und Übergewicht. Tatsache ist: Zucker liefert außer Kalorien keine wertvollen Nährstoffe, ist billig und schmeckt den meisten Menschen – vor allem Kindern – so gut, dass sie mehr davon möchten. Giftig ist er deshalb nicht – sollte aber eher als würzende Zutat verwendet werden. Süße ist auch eine Gewöhnungssache. Versucht deshalb, mit so wenig wie möglich auszukommen.
Zucker ersetzen – was gibt es für Alternativen?
Das Problem bei den vielen Alternativen zu Zucker: Die meisten sind trotzdem zuckrig, nur in flüssiger Form, andere schmecken weniger süß und verleiten dadurch noch mehr davon zu verwenden (wodurch der Kalorien-Spar-Effekt hinfällig ist) oder sie haben negative Begleiterscheinungen, wie Durchfall oder Blähungen. Am Ende – egal wie Ihr süßt – ist es wichtig das Bewusstsein dafür zu schärfen und es als „Würze“ und nicht als Grundzutat zu verwenden.
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