Zu viel Oxalsäure wirkt als Kalziumräuber (mehr dazu lest ihr hier). Aber wie macht sich eigentlich eine hohe Aufnahme von Oxalsäure bemerkbar? Wer an rohem Rhabarber knabbert oder Spinatsalat isst, der spürt danach ein stumpfes Gefühl an den Zähnen: Die Oxalsäure hat dann Kalzium aus der Zahnoberfläche gelöst.
Um die Zähne wieder glatt zu bekommen bzw. die Oxalsäure im Lebensmittel zu reduzieren gibt es drei Möglichkeiten:
- Zubereitung: Kochen und Garen reduziert den Anteil, da die Oxalsäure ins Kochwasser übergeht. Eine Reduktion von Oxalsäure ist aber nur dann erfolgreich, wenn das Kochwasser nicht weiter verwendet wird. Deshalb wurde früher Spinat und Rhabarber blanchiert. Das ist schade, weil damit auch andere wertvolle Nährstoffe und Aroma verschwindet. Bei einigen Lebensmitteln wie Getreide hilft auch Schälen, da man die Oxalsäure hier größtenteils in den Randschichten findet. Auch keine gute Idee, weil alle anderen wertvollen Substanzen auch darin konzentriert sind. Das ist auch der Grund, warum Rhabarber in der traditionellen Küche oft geschält wird. Gerade bei den alten, grünen, herben Sorten ist das sinnvoll. Bei zartem Himbeerrhabarber ist das nicht nötig!
- Kalziumreiche Lebensmittel: Werden Kalziumreiche Lebensmittel wie Milch und Co. mit Oxalsäurereichen gegessen, wird die Oxalsäure gebunden und wird dann über den Darm ausgeschieden. Rhabarber also lieber mit Vanillesauce, Vanilleeis oder Milchreis genießen, Spinat mit Käse oder Frischkäse kombinieren. Veganer können mit Tahin oder Hirse gegensteuern, die ebenfalls Calciumreich sind. Oder ein Calcium Supplement als Brause trinken. Bei Neigung zu Nierensteinen zusätzlich viel trinken! Wer Probleme hat, sollte sich bei Rhabarber, Spinat, Mangold und Sauerampfer insgesamt zurückhalten.
- Pflanzensorte und -bestandteile: Wenn man auf die Sorte achtet, kann man ebenfalls Einfluss auf den Oxalsäuregehalt nehmen. So enthalten Gartensorten und junge Pflanzen weniger als wilde und alte Arten. Zu Beginn der Saison ist der Gehalt niedriger als gegen Ende. Rotstielige bzw. rotfleischige Rhabarber-Sorten enthalten beispielsweise weniger Oxalsäure als grünfleischige. Blätter enthalten immer mehr Oxalsäure, als die restliche Pflanze. Bei Spinat und Sauerampfer also die Stiele mit verwenden. Und: junge Pflanzen ernten, nicht zu lange warten!
Doch keine Sorge: Bei einer vielseitigen Ernährung fällt etwas Oxalsäure nicht ins Gewicht. Wir essen ja nicht täglich Rhabarber, Sauerampfer und Spinat. Genießt also die ersten Frühlingsboten: Gerade zu Beginn der Saison enthalten sie am wenigsten Oxalsäure!
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