Muttermilch ist Superfood fürs Baby. Sie ist maßgeschneidert und liefert alle Nährstoffe, die der Säugling im ersten Halbjahr braucht. Sie ist leicht verdaulich und liefert viele Inhaltsstoffe, die das Immunsystem des Babys stärken und vor Krankheiten schützen. Trotzdem gibt es auch viele Gründe für Mütter, nicht zu stillen. Die besten Alternativen haben wir deshalb hier für Euch aufgeführt.
Breast is best
Wer stillt, senkt zudem das Risiko für spätere Allergien und möglicherweise sogar für Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen. Für die Mutter sinkt das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs und die Gewichtsabnahme wird gefördert, denn bei jedem Anlegen wird das Hormon Oxytocin freigesetzt. Das lässt nicht nur die Milch einschießen, sondern regt auch die Gebärmutter zur Rückbildung an. Gleichzeitig baut der Körper die Reserven ab, die er fürs Stillen angelegt hat – das Gewebe strafft sich. Und nicht zu vergessen: Stillen ist praktisch, denn Muttermilch ist immer verfügbar, kostenlos und muss nicht zubereitet werden.
So gelingt das Stillen
Stillen ist das natürlichste der Welt – und klappt trotzdem nicht immer auf Anhieb. Wichtig sind Ruhe, Unterstützung und Gelassenheit – stress Dich nicht, wenn es nicht direkt klappen mag. In den ersten Stunden nach der Geburt steht die Hebamme mit Rat und Tat zur Seite, bis sich das Stillen eingespielt hat. Die Abstände zwischen dem Trinken sollten nicht größer als 2-3 Stunden sein. Das Baby sollte eine Brust völlig leer trinken, denn zum Schluss hat die Milch einen viel höheren Fettgehalt, der das Baby satt macht. Außerdem signalisieren zwei halb geleerte Brüste eine Überproduktion – die Milchmenge würde zurückgehen. Für ausreichende Milchbildung sollte die Mutter regelmäßig und genug trinken: Eine Thermoskanne mit Tee am Stillplatz ist eine gute Erinnerungsstütze.
Brust-Probleme meistern
Gerade am Anfang sind die Brustwarzen noch empfindlich und das Baby saugt vielleicht vorne noch zu stark. Dann helfen frische Luft, Sonne, Muttermilch oder Johanniskrautöl beim Heilen. Stillhütchen sind meist keine Hilfe, weil sie ebenso wie Schnuller und Flasche das Baby verwirren – es wird trinkfaul. Die Brust ist an manchen Stellen hart, druckempfindlich, gerötet und erhitzt? Das könnte an einem Milchstau liegen. Zur Vorbeugung beim Stillen feste Stellen ausstreichen, damit das Baby alles leer trinkt. Auch warme Umschläge können helfen. Liegt eine Brustdrüsenentzündung vor, unbedingt die Brust leeren und notfalls abpumpen. Das Kind kann trotzdem weiter gestillt werden, wenn es der Schmerz zulässt.
Stillen trotz Job?
Laut Mutterschutzgesetz haben Mütter Anspruch auf eine zusätzliche Stillpause von mindestens 60 Minuten oder Zeit zum Abpumpen am Arbeitsplatz. Mit einer Kühltasche nach Hause transportiert hält die Milch im Kühlschrank 72 Stunden – im Gefrierfach sogar bis zu 1 Jahr. Beim Aufwärmen ist aber wichtig, die Milch nicht bis zum Kochen zu erhitzen, sonst gehen wertvolle Substanzen verloren.
Plötzliches Abstillen führt zu Milchstau
Den Zeitpunkt zum Abstillen entscheidet jede Mutter – mit ihrem Baby. Es ist am einfachsten und natürlichsten, wenn die „Beikost“ nach und nach Stillmahlzeiten ersetzt. Am besten werden einzelne Mahlzeiten im Abstand von 4 Wochen durch Beikost oder Flasche abgelöst. In dieser Zeit sollte die Mutter etwas weniger trinken, um einen Milchstau zu verhindern. Salbei- und Minztee können helfen die Milchbildung zu hemmen, bei Spannungsgefühlen helfen kühlende Umschläge. Und da der Kalorienbedarf sinkt, sollte entsprechend weniger gegessen werden.
Milch-Basics
Milcheinschuss: Wenn die Milchdrüsen zu „produzieren“ beginnen, werden die Brüste plötzlich schwer und manchmal hart. Häufiges Anlegen nimmt den Druck und regt die Milchbildung an.
Vormilch: Sie wird in den ersten Tagen nach der Geburt gebildet und besonders wertvoll durch viel Eiweiß und Antikörper.
Übergangsmilch: 2-4 Tage nach der Geburt ändert sich die Zusammensetzung der Muttermilch. Sie enthält weniger Eiweiß, dafür mehr Milchzucker und Fett.
Reife Muttermilch: Sie fließt nach 2-3 Wochen und passt sich den Bedürfnissen des Kindes genau an. Bei Hitze wird sie dünner, im Winter kalorienreicher. Ist das Kind krank, enthält sie mehr Antikörper.