Als Elternteil möchte man natürlich nur das Beste für sein Baby. Gerade wenn es um die Ernährung geht, sind viele Eltern auf der Suche nach alternativen Lösungen, besonders wenn ihr Kind empfindlich auf Kuhmilch reagiert. Eine interessante und natürliche Option, die in den letzten Jahren immer mehr an Aufmerksamkeit gewonnen hat: Säuglingsnahrung auf Basis von Ziegenmilch.
Wissenschaftliche Grundlage
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat bereits 2012 bestätigt, dass Ziegenmilch eine sichere und geeignete Proteinquelle für Säuglings- und Folgenahrung darstellt. Diese Entscheidung basierte auf neuen wissenschaftlichen Studien des neuseeländischen Herstellers Dairy Goat Co-operative (DGC). Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde die EU-Richtlinie im August 2013 geändert – seitdem ist Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung aus Ziegenmilch offiziell zugelassen.
Vorteile von Ziegenmilch für Säuglinge
Eine aktuelle Studie aus 2013 hat gezeigt: Es gibt Unterschiede in der Verwertung von Säuglingsmilch aus Ziegenmilch im Vergleich zu Kuhmilch. Die mikrobiellen Zusammensetzungen im Stuhl von Babys, die mit Ziegenmilch gefüttert wurden, ähnelten denen von gestillten Babys stärker als denen von Babys, die Kuhmilch erhielten. Das deutet darauf hin, dass Ziegenmilch eine ähnliche positive Wirkung auf die Darmflora haben könnte wie Muttermilch.
Ein weiterer Vorteil von Ziegenmilch ist die geringere Konzentration von aS1-Casein. Das ist das Protein, das häufig für Unverträglichkeiten verantwortlich ist. In Kuhmilch ist dieses Protein in relativ hohen Mengen vorhanden. Bei Ziegenmilch sieht’s deutlich besser aus. Besonders die Milch von Saanenziegen enthält weitaus weniger aS1-Casein als Kuhmilch. Abgesehen davon enthält Ziegenmilch nur A2-Beta-Casein – eine Form des Milcheiweißes, die der Muttermilch sehr ähnlich ist und daher von den meisten Babys besser vertragen wird.
Bambinchen: Qualität und Nachhaltigkeit
Bambinchen ist die einzige in Europa zugelassene Säuglingsmilchnahrung auf Basis von Ziegenmilch. Sie wird in Neuseeland von der Dairy Goat Co-operative hergestellt. Die Genossenschaft, bestehend aus 69 Bauern, legt großen Wert auf gute Haltungsbedingungen und verwendet frische Ziegenmilch aus Weide- oder Offenstallhaltung. Das gewährleistet, dass Bambinchen alle positiven Bestandteile der frischen Ziegenmilch enthält.
Ein bemerkenswerter Aspekt von Bambinchen ist, dass es ohne Palmöl hergestellt wird. Viele andere Säuglingsnahrungen fügen Palmöl hinzu, um den Verlust von Palmitinsäure zu kompensieren, die bei der Entfernung von Milchfett verloren geht. Da Bambinchen aus Vollmilch hergestellt wird, bleibt die natürliche Palmitinsäure erhalten – die Zugabe von Palmöl ist also nicht nötig.
Zusätzliche gesundheitliche Vorteile
Ziegenmilch enthält höhere Anteile an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren als Kuhmilch. Außerdem liefert sie auch mehr mittelkettigen Fettsäuren, die leichter verdaulich sind und antimikrobielle Eigenschaften haben. Die Fettkügelchen in Ziegenmilch sind kleiner – auch das trägt dazu bei, dass sie leichter verdaulich ist.
Eltern berichten oft von Verbesserungen bei Verdauungsproblemen, Hautproblemen und sogar Asthma, wenn sie auf Ziegenmilchnahrung umstellen. Das könnte auf die bessere Verträglichkeit und die natürliche Zusammensetzung der Ziegenmilch zurückzuführen sein.
Fazit: Eine wertvolle Alternative
Für Eltern, deren Babys empfindlich auf Kuhmilch reagieren oder Verdauungsprobleme haben, kann Ziegenmilchnahrung eine wertvolle Alternative darstellen. Ergebnisse von wissenschaftlichen Studien und die positiven Erfahrungsberichte sprechen für die natürliche Verträglichkeit und die gesundheitlichen Vorteile von Ziegenmilch.
Natürlich bleibt Muttermilch die beste Ernährung für Säuglinge, aber wenn eine Alternative benötigt wird, ist Ziegenmilch eine ausgezeichnete Option. Wenn ihr also glaubt, euer Baby könnte Säuglingsnahrung auf Kuhmilchbasis eventuell nicht vertragen, dann probiert einfach mal Ziegenmilchnahrung aus – vielleicht hilft es auch bei eurem Baby!
Hier könnt ihr euch mein YouTube-Video zum Thema anschauen: