Die Gemüseblätter von Möhren, Radieschen, Kohlrabi oder Brokkoli stecken voller Nährstoffe und sind zum Wegschmeißen viel zu schade. Deshalb unser Motto „from leaf to root“ – Resteverwertung. Pesto aus Gemüseblättern ist ein köstliches Powerfood voller Vitamine, Eisen, Magnesium und vielem mehr!
Gemüseblätter – gesünder als die Knolle?
Die Knolle ist das natürlich Speicherorgan der Pflanze und steckt voller Ballaststoffe, Kohlenhydrate und Mineralstoffe, keine Frage. Aber ganz nach dem Motto „wir retten, was zu retten ist“ habe ich Gemüseblätter mal etwas genauer unter die Lupe genommen. Und bin begeistert! Viele weisen eine unglaublich reichhaltige Nährstoffdichte von Mineralien, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen auf, die uns schützen und Krankheiten vorbeugen können.
Möhrenkraut
Das Möhrenkraut schmeckt zum Beispiel wie eine Mischung aus Karotte und Petersilie und hat eine leichte Bitternote. Bitterstoffe sind traditionell ein gutes Heilmittel gegen Magen-Darm-Beschwerden. Zudem regen sie die Sekretion von Magensaft und Gallensäuren an, fördern so die Verdauung und stillen den Süßhunger. Die Ballaststoffe des zarten Grüns liefern zusätzlich Unterstützung. Zudem ist der Kalziumgehalt höher als in der Rübe selbst.
Kohlrabi-Blätter
Kohlrabi-Blätter haben einen ähnlichen Geschmack wie die Knolle und enthalten die doppelte Menge an Vitamin A und C, die beide wichtig für Augen und Immunabwehr sind und freie Radikale binden und so den Körper vor Zellschäden schützen können. Auch der Kalziumgehalt ist nicht unbeachtlich. Kalzium ist wichtig für Knochen, Zähne, Muskeln und Nerven. Sind die Stiele und Blätter etwas fester, können sie einfach mit gedünstet werden.
Rote Bete-Blätter
Rote Bete-Blätter sind der reine Wahnsinn: ihr Kalziumgehalt ist siebenfach höher als das ihrer Knolle, der Vitamin A-Gehalt sogar um das 200-fache und das Vitamin K sogar um das 2.000-fache! Vitamin K ist für die Blutgerinnung zuständig. Eine weitere sehr wichtige Aufgabe übernimmt das Vitamin K, dass Kalzium in die Knochen eingebaut wird und nicht im Blut verweilt. So schlägt es zwei Fliegen mit einer Klappe: es beugt gleichzeitig Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und brüchige Knochen (Osteoporose) vor. Sie können entweder kleingehackt in Salat oder mit zum Gemüse gegeben werden.
Radieschen-Blätter
Radieschen-Blätter zeichnen sich besonders durch ihre Senföle aus, die den Körper bei der Bakterien- und Virenabwehr unterstützen. Zudem binden sie Fett und können Blutdruck als auch Cholesterinspiegel senken.
Knollensellerie-Blätter
Die Blätter vom Knollensellerie sind besonders reich an Vitamin C, Kalzium und Kalium. Frisch oder getrocknet eignen sie sich perfekt zum Würzen von Suppen, Soßen, Kräutersalz, Currys oder Pestos.
Löwenzahn ist nicht direkt ein Gemüseblatt, hat aber durch seine Bitterstoffe eine lindernde Wirkung bei Magen-Darm-Beschwerden und ist verglichen mit anderen Salaten der beste Vitamin C-Lieferant.
Gemüseblätter, die zu meiden sind:
Welche Gemüseblätter ihr besser meidet sind die von Nachtschattengewächsen wie Tomaten, Auberginen und Kartoffeln. Aber auch die Blätter von Gurken, Rhabarber, Paprika oder Bohnen sind nicht zum Verzehr geeignet. Sie enthalten oft natürliche Giftstoffe wie Solanin oder Oxalsäure.
Resteverwertung mit Pesto aus Gemüseblättern
Eigentlich bleibt nur noch zu sagen: frisches, junges Gemüse mit den Blättern kaufen und diese in den Salat schnippeln, mit andünsten oder zu Pesto verarbeiten. Toll ist die Kombination mit verschiedenen Kräutern, denn diese ergänzen sich wunderbar in Geschmack und Mikronährstoffen (Vitamine und Mineralstoffe). Mit Nüssen, Öl, etwas Gewürzen und wer möchte mit Parmesan, bekommt ihr so einen tollen Allrounder zu Nudeln, Kartoffeln, für Salatsoßen, Quarkdips oder als Brotaufstrich. Also „mixed n‘ matched“ euer Grünzeug – das viel zu schade für den Kompost oder die Biotonne ist – nach Belieben und klickt hier für’s gemeinsame Zubereiten – ich freu mich!
Brennnessel ist übrigens ein weiteres absolutes Superpower-Kraut und als Unkraut völlig überqualifiziert. Wie wäre es mit einem feinen Brennnessel-Omelette?
Zu all meinen Rezepten für Groß und Klein, für salziges oder süßes Schlemmen geht’s hier.
Pesto aus Gemüseblättern
DruckenZutaten
- 200 g frische Gemüseblätter und Kräuter nach Wahl
- 100 g Paranüsse
- 100 g Rapsöl
- etwas Zitronensaft
- Salz und Pfeffer
Zubereitung
- Die Kräuter und Gemüseblätter waschen und je nach dem von Stiel entfernen, etwas Kleinhacken.
- Die Paranüsse etwas kleiner hacken.
- Die Blätter nach und nach mit Öl und Nüssen pürieren.
- Das Pesto mit Salz, Pfeffer und nach belieben mit Zitronensaft abschmecken – fertig.
Tipp
Das ergibt etwa 400 Gramm Pesto. Eine Portion ist 1 Esslöffel, etwa 20 Gramm.