In den ersten Monaten nach der Geburt bekommt das Baby Muttermilch oder Milchnahrung. Doch irgendwann fragen sich viele Mütter: Ab wann darf mein Baby Kuhmilch bekommen?
Darf ich meinem Baby normale Milch geben?
Warum dürfen Babys erst ab sechs Monaten Milch bekommen?
Der Abendbrei oder Vollmilch-Getreide Brei
Kuhmilch und Neurodermitis
Darf ich Kuhmilch auch ins Fläschchen geben?
Video: Ist Kuhmilch ungesund?
Ab wann darf ich meinem Kind Milch zu trinken geben?/ Ab wann darf ein Baby Kuhmilch trinken?
Ist Milch für Kinder gesund?
Alternativen zu Kuhmilch im ersten Halbjahr
Darf ich meinem Baby normale Milch geben?
Milch von der Kuh – für’s Baby tabu.
Diese Regel gilt nur für das erste Lebenshalbjahr. Ab dem sechsten Monat dürfen Babys auch Kuhmilch bekommen, allerdings in begrenzter Menge. 200 Milliliter Kuhmilch am Tag im Milch-Getreide-Brei (Abendbrei) sind okay.
Warum dürfen Babys erst ab sechs Monaten Milch bekommen?
Grund für die begrenzte Menge ist die Zusammensetzung der Milch: Sie enthält etwa dreimal so viel Eiweiß und mehr als dreimal so viele Mineralstoffe wie Muttermilch. Klingt erst mal gut, doch der Überschuss der Nährstoffe bzw. ihre Abbauprodukte im stoffwechselweg stellen eine starke Belastung für die noch unreifen Nieren deines Babys dar.
Normalerweise wird nicht benötigtes Eiweiß in Harnstoff umgewandelt, der dann über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden wird. Ist die Eiweiß- oder Mineralstoffzufuhr zu hoch, sind die Nieren überfordert und schädlicher Harnstoff sammelt sich im Körper an. Außerdem kann zu viel Protein in der Säuglingsernährung das Risiko für späteres Übergewicht deutlich erhöhen, so das Ergebnis einer Studie der Ludwig-Maximilian-Universität München. Und: Kuhmilch enthält im Vergleich zu Muttermilch weniger gut verwertbares Eisen, was zu einem Eisenmangel bei Babys führen kann.
Der Abendbrei oder Vollmilch-Getreide Brei
Ab dem sechsten Monat und mit Einführung des Milch-Getreide-Breis (Rezept unten im Video oder hier) am Abend, verträgt dein Baby etwas Kuhmilch: maximal 200 Milliliter unverdünnte Vollmilch pro Tag empfiehlt die DGE. Zwischen Frisch- oder H-Milch wird dabei nicht unterschieden. Von Rohmilch, Vorzugsmilch, fettarmer oder Magermilch wird aber abgeraten.
Kuhmilch und Neurodermitis
Viele Babys haben eine besonders sensible Haut. Einige reagieren auf die Einführung von Kuhmilch im Brei zunächst mit Hautausschlag. Ein Anzeichen für eine beginnende Neurodermitis kann nässender Milchschorf auf dem Kopf und im Gesicht sein, der sich allmälich zu juckenden, wunden Stellen in Armbeugen und Kniekehlen entwickelt. Dann kann es sinnvoll sein, die Milch im Brei noch eine Weile durch Pre-Milch zu ersetzen. Aber schränke den Speiseplan nicht auf Verdacht zu sehr ein, das kann Mangel verursachen. Am besten du fragst den Kinderarzt bevor du eigenständig Milch durch Säuglingsnahrung ersetzt.
Neurodermitis verliert sich mit der Zeit. Nach dem 10. Monat oder spätestens mit Beginn des ersten Lebensjahrs kannst du wieder probieren, ob dein Kleines die Milch nun besser verträgt.
Darf ich Kuhmilch auch ins Fläschchen geben?
Mehr Milch als die empfohlenen 200 Milliliter oder andere Milchprodukte sollte dein Baby zu diesem Zeitpunkt noch nicht erhalten – natürlich abgesehen von Muttermilch. Fertige Instant-Milchbreie sind in der Regel auch mit Kuhmilch hergestellt.
Ins Fläschchen gehört unverdünnte Kuhmilch nicht, dafür gibt es die Säuglingsanfangsnahrungen. Sollte einmal keine Pre-Milch im Haus sein, sind Ausnahmen im zweiten Halbjahr erlaubt: die Vollmilch verdünnt mit Wasser, am besten im Verhältnis 1:2, ist jetzt verträglich.
>>Video: Ist Kuhmilch ungesund?
Ab wann darf ich meinem Kind Milch zu trinken geben?
Wenn es auf den ersten Geburtstag zugeht und die Kleinen am Familientisch mitessen, darf es auch mal ein Glas Milch zum Frühstück oder eine kleine Portion Joghurt sein. Sogenannte Kindermilch für Kinder ab einem Jahr kannst du getrost links liegen lassen: das Ersatzprodukt für Trinkmilch mit der Extraportion Nährstoffe ist nicht nur teuer, sondern auch zu süß.
Ist Milch für Kinder gesund?
Ab dem ersten Lebensjahr sind Kuhmilch und ihre Produkte ein wichtiger Ernährungsbaustein, der dein Kind mit viel Kalzium versorgt.
>>Mehr zum wichtigen Mineralstoff Kalzium
Alternativen zu Kuhmilch im ersten Halbjahr
Muttermilch ist das Beste für dein Baby, doch auch mit der Flasche werden die Kleinsten groß und stark. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät nicht nur von Kuhmilch, sondern auch von Schaf-, Ziegen- oder Stutenmilch ab. Pflanzliche Milchgetränke sind von ihrer Zusammensetzung her völlig ungeeignet Säuglingsmilchnahrung zu ersetzen. Die Alternativen sind industriell hergestellte Säuglingsanfangs- und Folgenahrungen. Eine Übersicht über die verschiedenen Sorten von Babynahrung (Pre-Nahrung, 1er-, 2er- und 3er-Nahrung, HA-Nahrung) findest du im Artikel „Die besten Alternativen zum Stillen“.
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Zum Weiterlesen:
Kalzium: Ein wichtiger Mineralstoff
Ist Kuhmilch ungesund? Fragen und Antworten zum Thema Milch
Meine Meinung zum Thema Milch: Milch auf der roten Liste?
Die besten Alternativen zum Stillen
Stillen – vom Start bis zum Abstillen
Welcher Brei ist wann am besten fürs Baby?
Rezept:
Grundrezept: Abendbrei (Vollmilch-Getreide-Brei) (mit Video inklusive allen Antworten zum Thema)
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