Das Perfekte Dinner – hier treffen Welten aufeinander: Selber zu kochen und bei vier kochenden Schicksalsgefährten zu Gast zu sein. Das war die köstliche Realität. Und aus der habe ich wunderbare Anregungen mitgenommen, die mir heute noch auf der Zunge liegen: Miriams phantastische Gingurken – und ihr traumhaftes Kumquatragout. Und die Art, wie sie die Kräuterkruste als Buttermantel auf den Hirschrücken legte. Thomas Idee, die Schwarzwälder Kirschtorte im Glas anzurichten. Das grandiose Orangeneis von Mark. Und die phänomenale Pilzsuppe von Ariane. Was war das für eine genüssliche Woche – und zwar für alle. Es war ein miteinander genießen und einander beschnuppern. Und Einblicke in andere Lebenswelten. Was mich faszinierte war die Toleranz und das gönnen können. Klar muss man am Ende Punkte geben – aber das stand nicht im Vordergrund.
Unsere gemeinsame Begeisterung fürs Kochen und Essen hat uns sehr verbunden.
Die andere Welt war die virtuelle. Zunächst einmal das anzuschauen, was die Redaktion aus allem gemacht hat. Denn wenn man pro Tag 25 Stunden Filmmaterial auf 1 Sendestunde schneiden muss, ist klar: da bleibt viel auf der Strecke und wird viel gesiebt und gewichtet. Die Redaktion entscheidet, welche Geschichte wie erzählt wird. Das stimmt nicht unbedingt mit meinem subjektiv empfundenen Erlebnis überein. Und erst recht nicht mit dem der anderen. Denn jeder hat ja einen anderen Blick aufs Geschehen und ein anderes Empfinden. Ich mochte am Ende meine Geschichte und fand mich darin wieder. Das ging sicher nicht allen Teilnehmern so.
Die dunkle Seite der virtuellen Welt war die der sozialen Medien.
Denn es gibt tatsächlich Menschen, die Foren nutzen, um zu mobben, zu verletzen, zu beleidigen. Meist trifft es einen – und genau das passierte mit Miriam. Nachdem jeder unserer Truppe einmal dran war – ich hatte relativ viel Glück. Und auf einmal ist man wieder in der realen Welt, denn die Verletzungen passieren im Hier und Jetzt und sind ein sehr reales Gefühl. Wer kocht, macht sich angreifbar. Wer Fremde in seine vier Wände lässt auch. Ein Künstler sagte einmal, dass er die Kritiken nach seinen Premieren nie lesen würde. Das ist vielleicht der beste Selbstschutz, wenn die virtuelle Welt beginnt zu verletzen.
Trotzdem: Ich würde nochmal mitmachen! Die Semmeln salzen, den Rosenkohl früher aus dem Backofen ziehen, das Gefrorene später aus dem Eis holen und wahrscheinlich andere Fehler machen. Das gehört nun einmal dazu. Und genau das mag ich daran – die Überraschung. Am liebsten esse ich deshalb tatsächlich das, was andere für mich kochen. Ein anderer hat für mich gedacht, eingekauft, geschnitten, gerieben, gebrutzelt, geschwitzt, serviert: Was für ein Geschenk! Ich danke Euch dafür liebe Miriam, Ariane, Marc und Thomas. Es war eine wunderbare Woche mit Euch.
Zum Weiterlesen:
Wie ich überhaupt beim Perfekten Dinner gelandet bin? Das könnt Ihr hier lesen.
Und wie es mir an meinem Gastgeber-Tag erging, erzähle ich Euch in diesem Beitrag.
Zum Nachkochen:
Bunte Gemüse-Chips (Grünkohlchips)
3 Kommentare
Ja, die Kommentare sind oft schlimm.
Ich weiß nicht , ob das von VOX wirklich unterstützt wird. Manche Nutzer sollten gesperrt werden.
Man sollte es nicht lesen.
Das ist wirklich sehr traurig und eine Schattenseite des Internet.
Liebe Grüße
Antje
Ein sehr interessanter Einblick in die Das-Perfekte-Dinner-Woche welcher auch nachdenklich stimmt. Man bemerkt oft als Zuschauer zu selten oder spät, dass man durch eine gewisse Vorauswahl in seiner Meinung „ver-/geleitet wird“. Vielen Dank für Ihren Beitrag
Vielen Dank, liebe Carolin Beck, ja das nehme ich auf jeden Fall aus dieser Woche mit! Viele Grüße aus Freiburg