Was ist die Louwen-Diät?
Der Name der Diät kommt von dem Arzt und Professor Frank Andre Louwen aus Frankfurt, der die Diät aufgestellt hat.
Die Louwen-Diät basiert darauf, in den letzten Wochen der Schwangerschaft auf Zucker und weißes Mehl zu verzichten, um eine möglichst leichte und schmerzfreie Geburt zu haben. Das Wort Diät bezieht sich dabei nicht auf jegliche Art des Abnehmens, sondern auf eine bestimmte Form der Ernährung.
Was steckt dahinter?
Grundlegend geht es darum, den Blutzuckerspiegel in den letzten Wochen vor der Geburt konstant zu halten. Anfangen sollte man damit in der 32.-34. Schwangerschaftswoche.
Wie halte ich den Blutzuckerspiegel konstant?
Anhand des Glykämischen Indexes kann dies festgemacht werden. Er beschreibt die Auswirkungen von Lebensmitteln auf den Blutzuckerspiegel bzw. auf den Insulinspiegel. Je komplexer die Kohlenhydrate, desto weniger steigt der GI. Daher empfiehlt es sich auf einfache Zucker zu verzichten, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Je niedriger der glykämische Index, desto „besser“.
Hormone
Die Louwen-Diät geht davon aus, dass Insulin und Prostaglandine sich gegenseitig beeinflussen. Insulin wird ausgeschüttet, sofern der Blutzuckerwert steigt. Prostaglandin wird in den letzten Monaten der Schwangerschaft ausgeschüttet und ist an Schmerz- sowie Entzündungsprozessen beteiligt. Zudem sorg es für die Auflockerung des Gewebes um den Mutermund. Damit die Geburt langsam eingeleitet werden kann, müssen die Prostaglandine an bestimmte Rezeptoren binden. Insulin dockt an genau jene Rezeptoren an. Demnach würde zu viel Insulin den Wirkmechanismus der Prostaglandine stören, was durch die Diät verhindert werden soll.
Was soll die Louwen-Diät bewirken?
Die Diät soll die Insulinmenge reduzieren, indem auf bestimmte Lebensmittel verzichtet wird. Neben einer leichteren und schnelleren Geburt verspricht die Louwen-Diät eine „pünktlichere“ und schmerzfreiere Geburt. Hintergrund ist, dass sich ein starker Blutzuckeranstieg der Theorie nach negativ auf die geburtsauslösenden Hormone auswirken.
Welche Lebensmittel sind erlaubt und welche nicht?
Welche essen?
Lebensmittel mit einem hohen Ballaststoffgehalt sind zu empfehlen. Darunter fallen vor allem einige (Pseudo-)Getreidesorten (Hafer, Buchweizen, Quinoa, Vollkorn, Roggen,…), nicht jedoch Weizenmehl. Bei Gemüse und Obst sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht zu viel natürlichen Zucker enthalten. Beispielsweise Spinat, Zucchini, Aubergine, Brokkoli bzw. Beeren, Orangen, Äpfel. Hervorragend sind natürlich Hülsenfrüchte, jegliche Produkte aus diesen, Nüsse und Fleisch oder Fisch.
Worauf bestmöglich verzichtet werden sollte:
Allgemein gesprochen Lebensmittel, die viel Zucker enthalten (ob natürlich oder zugesetzt, macht in diesem Fall kaum einen Unterschied). Selbstverständlich ist natürliche Süße dennoch besser als Zugesetzte. Weizenmehl, Süßes, Kuchen. Was Gemüse angeht fallen leider die geliebten Kartoffeln, Mais und Kürbis unter Lebensmittel, die ihr eher meiden solltet. Bei Obst sollte auf Trockenobst verzichtet werden, da dies sehr viel Zucker enthält. Genauso Bananen, Mango, Ananas und Weintrauben. Fertigprodukte und gesüßte Getränke sind ein no go.
Wissenschaftliche Evidenz?
Soweit gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die sich ausschließlich mit der Louwen-Diät befassen. Dennoch hat sich erwiesen, dass eine Ernährung mit niedrigem GI sich positiv auf die Mutter auswirkt und dem Kind in keinem Falle schadet. Studien zur Louwen-Diät sind natürlich schwer durchzuführen, da eine Geburt aus unterschiedlichen Gründen leichter oder schwerer sein kann. Die Ernährung ist sicherlich ein Faktor, aber nicht der Einzige.
Wer sollte vorsichtig sein?
Frauen mit Diabetes oder Stoffwechselerkrankungen sollten dringend mit ihrem Arzt/ihrer Ärztin vor Durchführung der Diät sprechen.
Fazit zur Louwen-Diät
Ja, es ist sinnvoll in den letzten Wochen der Schwangerschaft die Louwen-Diät einzuhalten. Aber wie so oft, seid nicht zu streng mit euch selbst! Merkt ihr, dass die Diät nichts für euch ist, so könnt ihr sie jederzeit abbrechen. Daraus ergeben sich keine negativen Folgen für euch oder euer Kind. Ob die Geburt tatsächlich schmerzfreier ist, bleibt noch offen und muss wissenschaftlich untersucht werden (was schwer ist).
Hier geht es zum Video! Schreibt mir gerne dort in die Kommentare, ob ihr die Diät schon mal ausprobiert habt und was ihr für Erfahrungen gemacht habt! Hier findet ihr weitere Videos von mir, die sich mit dem Thema Schwangerschaft beschäftigen.