Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da. Er bringt uns … guten Linseneintopf. Er ist in unzähligen deutschen Küchen vorzufinden und ist neben Suppen das Herbst- und Winteressen schlechthin. Denn er wärmt nicht nur den Körper von innen, sondern sättigt auch langanhaltend. Für alle, die etwas zum Beißen brauchen, ist meine neue Linsen-Variation perfekt. Er ist kerniger als der Klassiker. Denn ich verwende Berglinsen und gebe als Topping geröstete Sonnenblumenkerne obendrauf. Essig, Schafskäse und Kräuter verleihen noch den letzten Frischekick.
Der Klassiker sonst
Das Eintopf-Gericht betsteht ganz traditionell aus Linsen, Suppengrün und Kartoffeln mit Fleischbeilagen. Das tolle an diesem Essen: Es ist perfekt, um auch Vegetarier ohne großen Aufwand glücklich zu machen. Denn die Fleischbeilagen sind für den Gechmack nur optional und müssen nicht zwingend ersetzt werden. Linseneintopf wurde bereits im antiken Griechenland und alten Rom serviert und auch im alten Testament ist es zu finden. Aufgrund der preiswerten Linsen galt es seit dem Mittelalter und lange Zeit später als „Armennahrung“. Und noch heute ist es ein absolutes Sparrezept!
Linsen-Hype
Heute machen sich die Hülsenfrüchte aber immer mehr einen Namen als Alleskönner für gesundheitsbewusste Esser und Vegetarier. Eine Beliebtheit von Linseneintöpfen kam besonders auch durch indische bzw. asiatische Varianten. In diesen Ländern werden besonders rote Linsen verwendet und eher scharf oder süß-sauer gewürzt. Der bekannteste Eintopf aus diesen Regionen ist Dal. In Deutschland hingegen werden dunkle Tellerlinsen verwendet. Um jedoch einen knackigeren Eintopf zu kreieren, eignen sich besonders Berglinsen.
Höhe verleiht Biss
Berglinsen sind keine bestimmte Linsensorte. Es ist ein Sammelbegriff für Linsen aus unterschiedlichsten Regionen. Ihre Gemeinsamkeit sind bergige Anbaugebiete zwischen 700 und 1.500 Höhenmetern, in denen sie gedeihen. Diese Hülsenfrüchte sind deutlich kleiner als Tellerlinsen und haben eine besonders kernige Konsistenz. Das verleiht meinem sauren Linsentopf besonderen Biss. Ein weiterer Vorteil: Sie sind auch günstiger als andere Linsen, die im Handel erhältlich sind!
Das Gesundheitsimage der Linsen
Sie zählen als DER Fleischersatz und das mit Grund: Linsen sind besonders reich an Proteinen. Diese brauchen wir nicht nur für den Muskelaufbau, sondern für viele weitere Stoffwechselfunktionen. Im Gegensatz zu tierischen Produkten besitzen sie außerdem reichlich Ballaststoffe. Das sättigt und stärkt unsere Verdauung. Studien zufolge helfen sie sogar bei der Fettverbrennung und haben eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System.
Die Essignote
In vielen Familien wird der klassische Linseneintopf mit einem Schuss Essig getoppt. Das verleiht dem Gericht eine säuerlich, frische Note. Und auch der Essig hat eine positive Wirkung auf den Verdauungstrakt. Denn die enthaltene Essigsäure hat einen probiotischen Effekt auf unsere Darmgesundheit. Das bedeutet, dass unsere guten Darmbakterien sich von der Essigsäure ernähren. Das wiederrum fördert unsere Darmgesundheit. Dadurch macht der Essig auch die Linsen bekömmlicher, die öfter mal für unangenehme Blähungen sorgen.
Selbstgemacht ist Essig natürlich am gesündesten. Wie ihr Apfelessig ganz leicht herstellen könnt zeige ich in meinem YouTube-Video „Hilfe Fallobst“. Wem Linsen im ganzen nicht so gut schmecken, sollte sie zu Linsenpuffer verarbeiten und mit Sauerrahmdip genießen.
Und hier mein Video zum Rezept. Viel Spaß beim Nachkochen!
1. Zwiebel und Knoblauch schälen und in Würfel schneiden. In einem Topf mit Öl anbraten, bis sie glasig sind. Linsen waschen und mit Lorbeer in den Topf geben. Mit 2. Inzwischen Wurzelgemüse und Kartoffeln waschen, wenn nötig schälen und in feine Würfel schneiden. Lauch von Wurzel und Welkem befreien, längs halbieren und waschen. In dünne Halbringe schneiden. 3. Wurzelgemüse zu den Linsen geben und nach weiteren 5 Min. die Kartoffeln und den Lauch. Weitere 10 Min. zugedeckt kochen. 4. Inzwischen Sonnenblumenkerne in einer Pfanne rösten. Apfel und Majoran waschen. Apfel achteln und Kerngehäuse entfernen, in schmale Stücke schneiden. Majoran klein hacken und Hirtenkäse in Würfel schneiden. 5. Apfel und Majoran in die Suppe geben, kurz erhitzen und mit Essig, Salz und Pfeffer abschmecken. Als Topping Hirtenkäse und Sonnenblumenkerne drüber streuen. Variationen: Für mehr Frsiche eignet sich Stange- statt Knollensellerie. Diesen aber erst gemeinsam mit Kartoffeln und Lauch hinzugeben. Wenn die Konsistenz zu dick ist, gerne mit Wasser verdünnen.
Wie ihr Geld spart: Wasser mit dem Wasserkochen vorkochen. Das geht schneller und spart Energie. Majoran findet ihr im Oktober noch im Garten. Dort wuchert er und kommt jedes Jahr wieder. Es lohnt sich, Majoran auf Vorrat einzufrieren. Günstige Essigsorten sind Branntweinessig oder Tafelessig. Sie besitzen eine intensive Säure, daher Vorsicht bei der Dosierung. Hirtenkäse ist deutlich günstiger als Schafskäse oder Feta. One-Pot-Gerichte sparen Energie. Und nicht vergessen, den Deckel des Topfes nutzen!
Zutaten
Zubereitung
1 ¼ l gesalzenem Wasser zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 15 Min. garen.Tipp
1 Kommentar
Ich habe den Eintopf schon mehrmals gekocht und wir finden ihn sehr lecker. Das Röstaroma der Sonnenblumenkerne ist der Clou. Ich nehme auch gerne Reste mit zur Arbeit, weil der Eintopf lange satt macht und Energie gibt ohne schwer im Magen zu liegen.