Ob Spätzle, Spätzla, Spatzen, Spätzli oder Spätzlich und Knöpfle -die süddeutsche Teigwaren-Spezialität wird von Groß und Klein geliebt. Meine neuen Kichererbsen-Spätzle können auch glutenfrei zubereitet werden und sind mit 17,3 Gramm Eiweiß pro Portion wahre Proteinbombe!
Fakten über Spätzle
Bereits um das erste Jahrtausend herum liegt der Ursprung der Spätzle zurück. Wie sooft waren auch Spätzle ein klassisches Essen für Arme. Mit wenig Zutaten waren sie schon damals einfach in der Herstellung, vielseitig einsetzbar und natürlich nahrhaft, denn besonders in der heutigen schwäbischen Alb war der Boden karg und die Menschen arm. Über ihren Namensursprung herrscht allerdings bis heute Uneinigkeit. In manchen Fällen werden Spätzle auch als Nudeln bezeichnet und waren lange auch als „Bettellleits Nudla“ bekannt. Ein Blick in die Verordnung verrät ihre Zugehörigkeit zu den Teigwaren – mehr aber auch nicht.
Seit 2012 kann nun der ganze Landstrich aufatmen, denn endlich wurde durch die Europäische Kommission den echten schwäbischen Spätzle und Knöpfle eine Geschütze Herkunft zugesprochen. So muss entweder die Erzeugung, Verarbeitung oder Vorbereitung in besagtem Gebiet stattfinden. Die jährliche Spätzleproduktion wird in Deutschland auf 40.000 Tonnen geschätzt.
Die Faustformel für das Grundrezept ist Simpel: auf ein Ei kommen 100 g Mehl und etwa 70 ml Milch oder Wasser plus eine Prise Salz. Alle Zutaten werden zu einem gleichmäßigen Teig verrührt.
Wie werden Spätzle nun gemacht? Die Könner schaben den Teig mit einem flachen Messer vom Brett direkt ins kochende Wasser. Für alle restlichen Spätzle-Liebhaber gibt es verschiedene Hilfsgeräte von Presse bis Sieb, je nach Belieben.
Kichererbsen-Spätzle
Kichererbsen sind wie Bohnen oder Linsen Hülsenfrüchte der „Leguminosen„. Diese Pflanzenfamilie sind sehr nachhaltige Nährstofflieferanten. In ihren Wurzeln haben sie kleine Knöllchen mit Bakterien, die Stickstoff aus der Luft und in nährstoffreiche Verbindungen umwandeln können mit dem Vorteil, auf stickstoffarmen Boden wunderbar wachsen zu können und diesen für die nächste Anbausaison für andere Pflanzen nahrhaft zu machen. Weiter kann Dünger eingespart werden, was dem hohen Nitratgehalt im Grundwasser senkt, bzw. gut tut.
Zudem sind Kichererbsen hervorragende Lieferanten für Proteine, Ballaststoffe und langbettige Kohlenhydrate, die lange sättigen, Vitamine, Mineralstoffe wie z.B. Magnesium und zahlreiche sekundären Pflanzenstoffe, welche antikanzerogene, blutdrucksenkende und schützende antibiotische und antifungale Wirkung auf den Körper haben.
In meinen Kichererbsen-Spätzle ergänzen sich diese positiven Eigenschaften mit den Nährstoffen aus Weizen und Ei optimal. Eine Portion Kichererbsen-Spätzle liefert satte 17,3 g Proteine, was 20 % der Kalorien aus Eiweiß bedeutet und somit als „eiweißreich“ ausgezeichnet werden darf.
Appetit bekommen? Auf YouTube zeige ich euch, wie diese wunderbaren eiweißreichen Spätzle zubereitet werden!
Kichererbsen-Spätzle
DruckenZutaten
- Zutaten für 4 Portionen:
- 150 g Kichererbsenmehl
- 150 g Mehl Type 1050
- 3 Eier
- Salz
- 1 TL Kurkuma oder mildes Paprikapulver
- 200 ml Karottensaft
Zubereitung
- Mehl mit Eiern, ½ TL Salz, dem Gewürz und dem Karottensaft zu einem glatten, zähen Teig anrühren, am besten mit einem Kochlöffel. Einige Minuten ruhen lassen – je länger, desto besser.
- Inzwischen Wasser mit Salz in einem Topf zum Kochen bringen. Den Teig portionsweise mit dem Spätzlehobel ins kochende Wasser pressen. Weiter kochen, bis die Spätzle an die Oberfläche schwimmen und alles leicht schäumt. Dann mit einer Schaumkelle herausheben und in einer flachen Schale im Ofen warm stellen.
- Die nächste Partie kochen und zu den übrigen Spätzle geben.
Tipp
Tipp: Dazu passt eine Gemüsesauce. Hinweis: Wer unter Gicht leidet, sollte lieber auf Hülsenfrüchte verzichten, da diese Purine enthalten.
Wer für’s Erste doch lieber bei der klassischen Pasta bleiben möchte, wie wäre es in Kombination mit Mangold und Ricotta?
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