Wie ihr wisst, ist Herbstzeit Erntezeit! Neben den typischen Lebensmitteln wie Kürbis, Walnüssen und Feldsalat haben auch Hagebutten jetzt im Herbst Saison. So konnte ich die roten Vitaminbomben kürzlich in meinem Mühlengarten sammeln und habe mir überlegt, sie zu einem leckeren Hagebuttenmark zu verarbeiten.
Hagebuttenmark lieben wir alle wegen seines karamellig-säuerlichen Geschmackes. So verwenden wir es schon seit Jahren als Füllung für Plätzchen, Kuchen und Faschingskrapfen oder Brotaufstrich. Übrigens schmeckt es auch toll im Müsli! Na, habt ihr jetzt auch Lust, die roten Früchte zu sammeln?
Wo und wie finde ich Hagebutten?
Hagebutten sind Wildfrüchte – sogenannte Scheinfrüchte verschiedener Rosenarten. Am bekanntesten sind die Hecken- oder Hundsrose (Rosa canina) und die Kartoffelrose (Rosa rugosa). Wenn ihr selbst Hagebutten sammeln möchtet, ist es egal, um welche Sorte es sich handelt. Ihr könnt sie alle sammeln und verarbeiten. Sie sind auch nicht schwer zu finden. Denn die Heckenrose kommt in ganz Europa vor und wächst an vielen Feld-, Straßen- und Waldrändern. Ihr solltet nur darauf achten, nicht dort zu sammeln, wo viel Autoverkehr herrscht oder kürzlich mit Giftmittel gespritzt wurde. Wusstet ihr, dass ihr kultivierte Arten der Heckenrose sogar im eigenen Garten züchten könnt?
Die typischen Hagebutten sind bis zu 3 cm lang, leuchtend-rot und fleischig. Pflücken könnt ihr sie von September bis Oktober/November. Wenn sie schon weich, aber noch rot sind, lassen sie sich am besten verwerten.
Wie kann ich Hagebutten verarbeiten?
Die roten Früchte können auf verschiedene Weise verarbeitet werden. Aufgeschnitten, von den Kernen befreit und getrocknet könnt ihr sie als Tee oder Trockenfrüchte genießen. Darüber hinaus könnt ihr sie zu Mark, Chutney, Konfitüre, Wein oder Likör verarbeiten. Oder wie wäre es mal mit Hagebuttensaft oder Sirup?
Eigentlich heißt es, Hagebutten seien nicht für den Rohverzehr geeignet. Wenn die Früchte schon sehr reif und weich sind, könnt ihr sie aber auch roh verarbeiten.
Einfacher ist es, sie zu kochen – dann muss man sie nämlich nicht entkernen – nur Stiel- und Blütenansatz entfernen. Und für Mark oder Saft sollten sie ohnehin erhitzt werden, damit sie länger haltbar sind. Die Früchte können dann auch etwas härter sein. Falls Ihr nicht gleich dazu kommt, können frische Hagebutten kühl und trocken für einige Zeit aufbewahrt werden – sie reifen dann sogar nach.
Was macht Hagebutten so gesund?
Vitamin C hilft bei Erkältung, das ist bekannt. Ganz typisch fällt euch da wahrscheinlich als erstes die Zitrone ein… Aber ich kann euch sagen, Hagebutten haben sogar mehr Vitamin C. Auf 100 g bis zu 20 mal mehr! Hättet ihr das gedacht? So können Hagebutten Erkältungen lindern und vorbeugen. Außerdem unterstützen sie damit unser Immunsystem. Aber nicht nur mit Vitamin C können die Wildfrüchte punkten. Sie enthalten auch reichlich Kalzium, Magnesium und jede Menge Betacarotin: Daher die orangene Farbe. Diese Nährstoffe sind wichtig für die Zahn- und Knochengesundheit, für unser Herz, die Muskeln und Nerven sowie für unsere Zellen. Bioaktive Substanzen wie Polyphenole und Gerbstoffe wirken entzündungshemmend, antioxidativ und adstringierend. Sie fördern die Abwehrkräfte – also ein Allrounder für den Winter.
Und so wird’s gemacht
Ich habe die Hagebutten im Schnellkochtopf gegart – das schont die Vitamine. Wenn die Früchtchen schon ziemlich weich sind, könnt Ihr auch schon nach 10 Min. eine Garprobe machen. Zum Passieren eignet sich am besten eine flotte Lotte: Ich habe mein Sieb nämlich beim Durchdrücken geschrottet – also Vorsicht. Und weil am Ende doch noch viel Fruchtfleisch im Sieb bleibt, habe ich diesen Trester nochmals mit 0,5 l Wasser aufgekocht und wieder durchpassiert. Das ergab eine wunderbar cremige Hagebuttensauce, die ich mit Ahornsirup abgeschmeckt und zum Teil eingefroren habe. Das passt nämlich perfekt als Sauce zur Wildkeule! Der Rest wandert jeden Morgen in mein Müsli!
Ihr habt Lust auf noch mehr herbstliche Einmach-Rezepte? Dann schaut euch doch mal mein zuckerfreies Apfelmus an!
Je sauberer ihr arbeitet, desto länger hält das Mark. Der Zucker erhöht die Haltbarkeit zusätzlich und macht es etwas fester. Stattdessen passt auch Ahornsirup. Den aber nur kurz mit aufkochen. Er macht das Mark etwas dünnflüssiger. Das Mark passt nicht nur zu Desserts, Gebäck und als Brotaufstrich, sondern auch zu Wild, Käse und Pasteten.
Hagebuttenmark
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