Glutenfrei zu backen, muss nicht kompliziert sein – zumindest, wenn ihr einige Dinge beachtet! Aus diesem Grund erfahrt ihr in diesem Beitrag, was beim glutenfreien Backen besonders wichtig ist.
Wo ist eigentlich Gluten enthalten?
Die typischen Getreide zum Backen enthalten alle Gluten:
- Weizen
- Dinkel
- Roggen
Aber auch Gerste enthält Gluten und soweit nicht anders angegeben auch Hafer. Beim Hafer liegt das an der Kontamination mit anderen Getreidesorten – auf dem Feld und bei der Verarbeitung.
Was ist das Problem beim glutenfreien Backen?
Leider erfüllt das Gluten in Teigen eine wichtige Aufgabe: Durch Backpulver oder auch Hefe bildet sich CO2. Das Gluten widerum hält das CO2 im Teig und bildet ein Gerüst. Dadurch kann der Teig aufgehen und wird schön luftig. Außerdem sorgt das Gluten dafür, dass das fertig gebackene Gebäck seine Form behält.
Backt man mit glutenfreien Mehlen, muss man die Eigenschaften des Glutens mit anderen Zutaten hinbekommen – oder etwas backen, das nicht so stark auf diese Eigenschaften angewiesen ist.
Auf was müsst ihr achten?
Aufgrund der verschiedenen Eigenschaften von glutenhaltigen und glutenfreien Mehlen können die sie nicht einfach 1:1 ausgetauscht werden. Ich würde Einsteigern auf jeden Fall dazu raten, glutenfreie Rezepte zu wählen. Habt ihr irgendwann viel Erfahrung gesammelt – wie sich die verschiedenen Mehle verhalten und auf was geachtet werden muss – könnt ihr überlegen, auch selbst etwas zu experimentieren.
Es gibt einige Dinge, auf die ihr beim glutenfreien Backen achten solltet:
- Viele glutenfreien Mehle binden mehr Flüssigkeit. Darum muss mehr Wasser hinzugegeben werden. Aus diesem Grund solltet ihr euch immer an die Rezepte halten, sonst wird euer Ergebnis schnell zu trocken.
- Hefe könnt ihr nur bei kohlenhydratreichen Mehlen (zum Beispiel Buchweizen) verwenden. Die Hefe benötigt nämlich Kohlenhydrate zur Gährung. Für Nussmehle ist Hefe beispielsweise ungeeignet.
- Oft macht es Sinn, verschiedene Mehle zu mischen, um Eigenschaften zu kombinieren.
- Bindemittel machen euer Gebäck luftiger und saftiger. Gute glutenfreie Bindemittel sind zum Beispiel Johannisbrotkkernmehl, Guarkernmehl, Speisestärke, Leinsamen, Eier und Quark.
- Am besten gelingen flache, kleine Gebäcke wie Blini, Pancakes, Puffer, Waffeln oder Muffins.
- Brot ist schwierig zu backen: es wird schnell trocken und geht nicht so gut auf. Mein Tipp für glutenfreie Brote: Nehmt eine Kastenform und haltet den Teig flüssiger.
Welche glutenfeien Mehle gibt es?
Buchweizenmehl | Pseudogetreide
Nussiger Geschmack Weniger Ballaststoffe als Weizenvollkornmehl Gut für Pfannkuchen, Pizza und Hefeteig |
Hirsemehl | Getreide
Frisch verwenden (kann mit der Zeit bitter werden) Weniger Ballaststoffe als Weizenvollkornmehl Gut für Fladebrot, Pfannkuchen und Rührkuchen |
Reismehl | Getreide
Neutraler Geschmack Weniger Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe als Weizenvollornmehl Nimmt viel Flüssigkeit auf |
Maismehl | Getreide
Neutraler Geschmack und gelbe Farbe Nimmt viel Flüssigkeit auf |
Mandel- & Kokosmehl | Nüsse
Süßlicher Geschmack / Kokosgeschmack Nehmen viel Flüssigkeit auf Nicht für Hefeteig Viel Fett, kaum Kohlenhydrate Kokosmehl sehr ballaststoffreich |
Für wen ist glutenfrei geeignet?
Vor allem Menschen mit Zöliakie sollten unbedingt darauf achten, glutenfrei zu essen. Aber auch für andere Menschen kann zum Beispiel ein Zwiebelkuchen aus Buchweizen Abwechslung in die Ernährung bringen.
Wenn ihr denkt, ihr vertragt Gluten nicht gut, könnt ihr bei einem Arzt oder einer Ärztin abklären lassen, ob ihr Zöliakie habt. Wenn nicht, hilft es oft schon, Hefeteige länger gehen zu lassen. So wird auch ein Weizenbrot besser verträglich. Es gibt eine so große Vielfalt toller Lebensmittel, die Gluten enthalten. Es wäre doch schade, darauf zu verzichten, wenn ihr es nicht unbedingt müsst.
Wenn euch das Thema interessiert, könnt ihr gerne auch mein neues Video auf YouTube ansehen: Klickt einfach hier.
Ihr wollt direkt ein glutenfreies Rezept ausprobieren? Dann schaut euch doch gerne meinen glutenfreien Aprikosen-Käsekuchen an.