Der Herbst beschert uns eine reiche Apfelernte – so reich, dass selbst ich die Äpfel nicht sofort verwenden kann. Daher mache ich sie haltbar und lege mir für die nächsten Monate einen Vorrat an. Bratäpfel sind ein Klassiker unter den Winter-Desserts, aber leider auch sehr kalorienreich. Auf das tolle Aroma möchte ich als Marzipan-Fan trotzdem nicht verzichten. Also habe ich mir ein Rezept für Bratapfelmus überlegt, das man ohne schlechtes Gewissen naschen kann. Eine Portion für die Kinder am Nachmittag, oder als Dessert mit einem Klecks Sahne. Wer möchte, kann es sogar warm zu einer Kugel Vanilleeis servieren – das schmeckt einfach köstlich! Oder ihr backt damit meinen leckeren Apfelmus-Kuchen, wenn sich spontan Besuch ankündigt.
Mein Rezept kommt natürlich ohne Industriezucker aus. Für die Süße sorgen Rosinen und Traubensaft. Ich habe helle Rosinen verwendet, denn sonst wird das Bratapfelmus sehr dunkel. Der Traubensaft hat keine Säure und eignet sich daher besser als Apfelsaft. Die Geheimzutat: Tonkabohne. Sie sorgt in meinem Bratapfelmus für das wunderbare Aroma von Mandel und Vanille.
Einmachgläser vorbereiten
Ihr könnt verschiedene Gläser verwenden, auch Twist off-Gläser sind geeignet. Solche Gläser mit Schraubdeckel müsst ihr nicht extra kaufen – hebt einfach leere Marmeladegläser auf. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sie zu sterilisieren: Ihr könnt sie in der Spülmaschine oder mit Spülmittel reinigen, mit viel klarem Wasser nachspülen und anschließend mit kochend heißem Wasser übergießen. Wer ganz sicher gehen will, kocht sie im Schnellkochtopf mit Gitter auf Stufe II für 5 Minuten oder in einem Topf mit Wasser bedeckt für 10 Minuten aus. Wichtig ist, dass ihr sie danach mit einer sauberen Zange entnehmt und nicht abtrocknet, sondern auf einem gebügelten Geschirrtuch abtropfen lasst.
Schnellkochtopf oder Backofen?
Das kommt ganz darauf an, wie viel ihr einkochen möchtet. Der Schnellkochtopf eignet sich gut für kleinere Portionen. Die Kochzeit ist wegen der höheren Temperaturen geringer. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Strom: Es wird nur die Hälfte bis ein Drittel der Energie verbraucht, die zum Einkochen im Backofen nötig ist. Allerdings ist die lange Auskühlzeit für viele Obst- und Gemüsesorten ungeeignet. Nach der Garzeit darf auf keinen Fall der Dampf abgelassen oder der Topf mit kaltem Wasser abgeschreckt werden! Dadurch würden die Gläser zerspringen oder der Inhalt übersprudeln. Erst, wenn sich das Druckanzeigeventil vollständig gesenkt hat, kann der Schnellkochtopf geöffnet werden.
Wer keinen Schnellkochtopf zur Hand hat, kann auch im Backofen einkochen. Diese Methode eignet sich besonders, wenn größere Mengen verarbeitet werden. Die Gläser werden in der Fettpfanne verteilt, dabei dürfen sie sich nicht berühren. Anschließend wird Wasser eingefüllt, etwa zwei Zentimeter hoch. Bei 180 Grad erhitzen, bis in allen Gläsern feine Perlen aufsteigen. Dann den Ofen ausschalten und 30 Minuten nachgaren lassen. Wichtig ist, dass die Twist off-Gläser zu Beginn nur locker verschlossen werden dürfen. Erst nach dem Aufperlen die Deckel fest ziehen. Wer kleine Gläser verwendet, kann in einem Heißluftofen auf zwei Ebenen arbeiten.
Beide Methoden zeige ich euch auch in meinem Video.
Bratapfelmus
DruckenZutaten
- 3,0 kg Äpfel
- 500 ml weißer Traubensaft
- 80 g Rosinen
- 2 TL Zimt
- 1/4 Muskatnuss
- 1 TL Tonkabohne, gemahlen
- 10 Nelken
- Saft einer Zitrone
Zubereitung
- Ofen auf 160 Grad vorheizen. Äpfel waschen, abbürsten und trocken reiben. Kerngehäuse herausstechen, Macken entfernen. Auf einem tiefen, mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen- Im Ofen für etwa 40 Min. garen, bis die Äpfel sehr weich und gebräunt sind.
- Traubensaft, Rosinen und Nelken in einen Topf geben, aufkochen und für 10 Min. auf kleiner Hitze köcheln lassen. Die Nelken herausfischen.
- Äpfel grob zerkleinern und zum Traubensaft geben. Tonkabohne, Zimt und Muskatnuss hinzufügen. Das Mus bis zur gewünschten Konsistenz pürieren. Eventuell etwas mehr Traubensaft oder Wasser zugeben. Mit Zitronensaft abschmecken. Erneut aufkochen lassen und in saubere Gläser abfüllen.
- Bratapfelmus nach bevorzugter Methode sterilisieren.
Tipp
Wen kleine Schalenstückchen stören, der kann das Mus durch ein Sieb passieren oder in einem Standmixer glatt pürieren.